Die kleine Bauerschaft Husum wird bereits im Jahre 1350 erwähnt. In einer Urkunde wurde
Henricus de Mersendorpe (Märschendorf) aus der Parochia Bachem (Kirchspiel Bakum) mit dem
Zehnten von Husen (Husum) ausgestattet. Bei den Zehntzahlern in Husen handelt es sich um drei
Höfe, deren Besitzer sich damals noch einfach mit ihrem Vornamen nach ihrem Wohnort
benannten, nämlich ton Husen.
Zur besseren Unterscheidung war aber bei den drei Höfen ein Vorname dominant. So hieß auf
dem ersten Hof über Generationen der Erbe Johan. Für die übrigen Einwohner von Husen waren
es daher die Johans. Später wurde daraus Johannes.
Beim zweiten Hof, dem Diers Hof gibt es eine ähnliche Namensentwicklung. Von Dyrich über
Dierk und Dietrich finden wir hier die verschiedensten Variationen des Namens Theodor. In den
Anfängen des Emsteker Kirchenbuches finden wir um 1600 die Namen Dierk, Dierck zum Husen
oder auch Dirgs zum Husen. Schließlich wurde aus Dirgs dann Diers zum Husen.
Beim dritten Hof nahm der Name allerdings eine etwas andere Entwicklung. Nach Tebbe, Lubbe
und Herman ton Husen nannte sich der Hoferbe Vasteke ton Husen bei seiner Heirat um 1660
plötzlich Schröder.
Die Ortsbezeichnung ton Husen ist weden auf geschichtliche noch auf größere örtliche
Begebenheiten zurückzuführen. Sie dürfte vielmehr umgangssprachlich entstanden sein. Wenn man
damals von Sülzbühren nach Husum ging, führte der Weg durch große Waldungen, wie man aus
älteren Karten ersehen kann. Da man an den Herdfeuern, weil sie den richtigen Rahemn dafür
abgaben, immer wieder Spukgeschichten erzählte, ging kaum jemend während der Dunkelheit
durch finstere Wälder. Vielerorts hatten ängstliche Leute aber auch den Teufel oder
Wiedergänger gesehen. So war man immer froh, wenn man endlich ton Husen, bei den Häusern
war. Später wurde aus der Ortsbezeichnung ton Husen das heute noch gebräuchliche Husum.